Eigentlich war alles wie erwartet. Eigentlich.
Angekündigt war die Gruppe WOLKENFREI.
Doch schon im Vorfeld der Veranstaltung war bekannt geworden, daß die Zeiten in denen WOLKENFREI als Trio auftraten, vorbei sind.
Ausgerechnet Vanessa Mai, die als letzte zu WOLKENFREI gestoßen war, bleibt nun als letzte übrig.
Die Musiker Marc Fischer und Stefan Kinski werden nicht mehr auf der Bühne stehen.
Stefan Kinski war die Hektik des Musikeralltags offenbar zuviel. Marc Fischer bleibt als Tourmanager und musikalischer Berater im Hintergrund erhalten.
Und so verlief der Auftritt wie erwartet.
Das Eintrittsgeld war, dank Udo, erfreulich moderat.
10,- Euro.
Beim "Meiser" zahlt man da locker das doppelte.
Es wurden die erwarteten Hits zum besten gegeben.
Marc war anwesend und werkte im Hintergrund an der Technik.
Das Playback war wie immer. Vanessa, allein zu Haus, gab die selbe tolle Show wie immer.
Und das Publikum war begeistert wie immer.
Eigentlich.
Doch der Funken sprang nicht über, obwohl alles zu 99 Prozent wie erwartet war.
Die Magie der Gruppe WOLKENFREI war weg. Der Zaubertrank ist leer.
Kann es sein, daß das fehlende, das eine Prozent, den Ausschlag gibt?
Ja, das kann sein.
Gerade in der Kunst ist das sogar die Regel.
Das eine Prozent macht den entscheidenden Unterschied.
Wenn wir uns wenigstens vorstellen können, daß die, die da auf der Bühne stehen, diese tolle Musik erschaffen haben.
Natürlich erwarten wir einen perfekten Auftritt.
Und der ist im Popschlager ohne Halb- oder Vollplayback nur sehr schwer möglich.
Entscheidend ist immer das letzte Prozent. Die spezielle Interpretation.
Meine Empfehlung liebe Vanessa:
Bitte besorg dir ein paar Jungs, die auf der Bühne Faxen machen.
Und vielleicht sollten sie auch ein wenig Einfluß auf die Entstehung der Musik haben.
Ein bisschen Seele mit einbringen.
Wir wissen alle, daß Bobby Farrell nicht gesungen hat, oder daß der Gesang nicht gerade die Stärke von Dieter Bohlen ist.
Doch was waren Boney M. ohne Bobby Farrell oder Thomas Anders ohne Modern Talking?